Ursel Steiner

Ein Atelier wie ein Sommergarten: Blumen, wohin man schaut. Als zart und pastellig gemalte Gebilde blühen sie auf Gläsern, Windlichtern, Tellern, Lampenschirmen und auf Leinwand, wetteifern mit frischen, üppig arrangierten Natursträußen.

Neun Jahre lang lebte die Künstlerin in Mexiko und begann sich dort, von der Blüten- und Farbenpracht inspiriert, für die Malerei zu interessieren.

Nach ihrer Rückkehr 1972 begann sie mit dem Studium an einer Hamburger Porzellanmalschule und beschäftigte sich drei Jahre lang mit der Dekoration von Tassen und Tellern bis hin zum achtteiligen Service. Dabei waren ihr schon damals zwei Dinge wichtig: "freihändig", d.h. ohne Schablonen zu malen und die Farben so zu verwenden, dass sie nicht schwer und deckend, sondern leicht und transparent wirkten.

Erst danach kam die eigentliche Herausforderung. Sie wollte die gleiche Farbtransparenz auf Glas erzielen, also das Bemalen und Einbrennen, wie man es von der Porzellanmalerei her kennt, auf Glas übertragen. Die geläufige Methode, Glas mit Lackfarben kalt zu bemalen, befriedigte sie von Anfang an nicht, da hierbei nur eine Seite, "die Butterseite" ist. Auch die Glasqualität sollte besser sein. In dieser Zeit bekam Ursel Steiner von ihrem Mann ein Buch über Glasfarben geschenkt, das bei ihr einen wahren Experimentierrausch auslöste. Hier fand sie nämlich die Technik, die ihr vorschwebte: Um 1680, so war zu lesen, hatte der Schwarzlotmaler Johann Ludwig Faber in Nürnberg zum ersten Mal durchscheinende Emailfarben für den Glasbrand benutzt. Aber wie waren bei den spärlichen Informationen die gewünschten Resultate zu erzielen? Zwar existierten Temperaturangaben es sollte bei 550 bis 580 Grad gebrannt werden - , doch damit waren die Probleme keineswegs gelöst. Wählte Ursel Steiner die Temperatur zu niedrig, wischten sich die Farben ab, wählte sie sie zu hoch verbrannten die Farben oder das Glas verlor seine Form. Von anderen Glasgestaltern war keine Auskunft zu bekommen. Heute hat die Künstlerin es geschafft. Was sie dabei an weiteren technischen Details herausgefunden hat, will auch sie verständlicherweise nicht preisgeben. Die leicht wirkenden Glaskreationen kann man in ihrem Atelier oder auf den folgenden Seiten betrachten und erwerben.

Trinkgläser die den Formen aus dem 18. Jahrhundert nachgebildet, deren Rohlinge sie aus einer Glashütte bezieht; nostalgische Milchglas-Lampen, Windlichter und Glaskugeln für die Fenster oder Weihnachtsbaumdekoration.

1990 begann Ursel Steiner Blumenbilder mit Acrylfarben auf Leinwand zu malen. Da sich weder Glas noch Porzellan dazu eignet ungebrannt im Koffer transportiert zu werden. Auch hier, wie schon auf Glas und Porzellan, sind es die gleichen Motive, Kapuzinerkresse, Stiefmütterchen, Malven, Calla, Wikken und Ackerwinden.

 

 

 

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Hamburg, 25. Mai 2018
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